So werden Kompetenzprobleme zu Hindernissen bei der Cloud-Migration
Sie wird bereits von zahlreichen Unternehmen weltweit zur Datensicherung genutzt – die Cloud. Inzwischen steht sie beinahe programmatisch für die digitale Transformation und Modernisierung der Arbeitswelt.
Die Cloud ist sicher mehr als ein bloßer Trend. Dennoch ist eine Entscheidung für eine Migration unternehmensinterner Daten in die Online-Dienste nicht immer die richtige. Dieser Beitrag demonstriert anhand eines der prominentesten Problemkomplexe, wie vielfältig die Herausforderungen sein können, denen sich Firmen bei einem vorschnellen Wechsel in die Cloud gegenübersehen und welche Konsequenzen sich daraus ableiten lassen.
Fehlende Kompetenz als Hindernis bei der Cloud-Migration
Fehlende Kompetenz – so lässt sich eines der größten Hindernisse bei der Cloud-Nutzung überschreiben. Kenntnislücken beim Betrieb der Dienste, mangelhafter Umgang mit den Infrastrukturen und unzureichende Planung sorgen bei Unternehmen dafür, dass der Wechsel zur Online-Datensicherung mit weniger Vorteilen verbunden ist als erhofft. So geben 36% der Teilnehmer einer Studie zu Challenges bei der Cloud-Migration an, dass technische Fehler seitens des Unternehmens für Probleme sorgen. 27% benennen einen Mangel an technischen Fähigkeiten innerhalb der Organisation als Grund. Oftmals finden Unternehmen zum Zeitpunkt des Wechsels also keinen adäquaten Umgang mit anfallenden technischen oder organisatorischen Herausforderungen. Die Folge? Probleme, die langwierig behoben werden müssen, oder infrastrukturelle Fehlentscheidungen, die für Mehrkosten sorgen und nur schwer rückgängig gemacht werden können.
Die Cloud-Migration als hochkomplexer, herausfordernder Prozess
Wie entstehen jedoch diese Herausforderungen? Zwei Phasen sind hier ausschlaggebend: Die Vorbereitung der Migration und die Transformation bestehender Prozesse, die mit dem endgültigen Wechsel in die Cloud einhergeht. Beide Schritte sind mit einem hohen Maß an Komplexität verbunden.
Die Vorbereitung der Migration
Bevor der Schritt in die Online-Datensicherung getan wird, muss zunächst ein klarer Überblick über die eigenen Geschäftsziele vorhanden sein. Nur so können die benötigten Vorteile eingeschätzt und eine Entscheidung für ein Private Cloud oder Public Cloud Modell gefällt werden.
Im nächsten Schritt folgt dann die Entwicklung einer detaillierten Strategie, die den gesamten Prozess der Integrierung von Anwendungen in die Cloud umfasst. Hier gilt es, mögliche Hürden zu identifizieren und Methoden zur Bewältigung zu entwickeln. Erst nach einer ausführlichen Analyse des Status Quo, einer Begutachtung aller, am Wechsel beteiligter Faktoren und einer Definition relevanter KPIs ist die Planung der Migration abgeschlossen.
Das Team, das an diesem Prozess beteiligt ist, muss aus Mitarbeitern verschiedener Abteilungen (beispielsweise der IT, des Risikomanagements, des Bereichs für Recht und Finanzen sowie des Sicherheitsbüros) bestehen. Diese müssen:
- Fachwissen über die Anwendungen vorweisen können, die migriert werden
- Genaue Kenntnis über die Cloud Umgebung besitzen
- Potenzielle Hindernisse im Blick haben
- Risiken für das Unternehmen minimieren
Insgesamt gilt es, die hohe Komplexität der Cloud zu überblicken. Nur so können zentrale Entscheidungen reflektiert getroffen werden.
Der Migrationsprozess und seine Herausforderungen sind jedoch mit der Erstellung eines Plans noch nicht abgeschlossen. Mit dem Wechsel in die Cloud geht auch eine Transformation unternehmensinterner Prozesse einher, die nicht nur ein kleines Team, sondern alle Beschäftigten betrifft. Mit der Entscheidung zur Nutzung des Online-Dienstes zur Datensicherung muss nämlich auch die Entscheidung für eine Neugestaltung der bestehenden Infrastruktur getroffen werden. Es gilt, Zeit und Ressourcen aufzuwenden, um:
- Mitarbeiter für die adäquate Nutzung der Cloud-Angebote weiterzubilden
- Neu entstehende Abhängigkeiten und Schnittstellen verschiedener Abteilungen zu betreuen
- Neue Kompetenzen innerhalb der Teams aufzubauen
- Die Cloud in den Unternehmensalltag zu integrieren
Der Grund, warum viele Unternehmen bei der Cloud-Migration immer wieder vor Herausforderungen stehen, ist die hohe Komplexität dieser Prozesse. Ihr zu begegnen erfordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Know-how. Weil eben dies angesichts der allgemeinen Cloud-Euphorie oft unterschätzt wird, manifestieren sich bei zahlreichen Firmen Kompetenzprobleme in verschiedenen Bereichen – mit gravierenden Folgen.
Die Auswirkungen von Kompetenzproblemen bei der Cloud-Migration und -nutzung
Ein kurzer Überblick über die allgemeinen Hindernisse, denen Unternehmen beim Wechsel in die Cloud gegenüberstehen, ermöglicht eine Zusammenfassung allgemeiner Kenntnisprobleme – und ihrer Konsequenzen.
Probleme bei der Toolauswahl
Eine erste Herausforderung zeigt sich hier noch vor der Planung des Wechsels – bei der Auswahl der richtigen Migrationstools. Bereits an diesem Punkt herrscht oft Überforderung – Das zuständige Team verfügt über keinen ausreichenden Überblick über die genauen Umstände der Datenmigration. Auch die Leistungen des Cloud-Anbieters sind oftmals nicht im Detail bekannt. All diese Faktoren führen dazu, dass die Entscheidung für ein Migrationstool basierend auf unzureichend bewerteten Kriterien gefällt wird. Dieses Vorgehen birgt ein finanzielles Risiko für die Firmen. Denn, obwohl eine Vielzahl an Anbietern Hilfe beim Wechsel in die Cloud versprechen, so unterscheiden sich doch ihre Leistungen erheblich und auch der Preis für die Dienste variiert stark. Eine uninformierte Entscheidung für ein Tool sorgt für eigentlich vermeidbare Kosten und eine Verlängerung des Migrationsprozesses.
Unzureichende Planung
Auch Komplexität und Umfang des Wechsels werden bei der Entwicklung einer Migrationsstrategie oftmals unterschätzt. Dies führt zu:
- Fehlern bei der Zeitplanung
- Nichtbeachtung eigentlich wichtiger Arbeitsschritte
- Ungenauigkeiten bei Integrierung von Daten in die Cloud
Die Folgen dieses Problems können gravierend sein und reichen von Verzögerungen über eine unzureichende Implementierung bis hin zum Verlust von Daten, die beim Wechsel vergessen werden.
Mangelnde Kommunikation
Kommunikative Kompetenzen kommen beim Thema Cloud-Migration oftmals zu kurz. Die Lücken, die hier festzustellen sind, sorgen dafür, dass der Wechsel nicht so reibungs- und konfliktlos vonstattengeht wie gedacht. Die große Anzahl und vor allem die Verschiedenheit der vorzunehmenden Arbeitsschritte verlangen nämlich intensives Networking zwischen allen Beteiligten. Ist dieses nicht gegeben, verlangsamt sich besonders die Problembehebung erheblich.
Doch nicht nur bei der Planung und Organisation des Wechsels sind Kompetenzen im Bereich Kommunikation essenziell. Eine adäquate Nutzung der Cloud muss auch und vor allem den Endanwendern – das heißt den einzelnen Mitarbeitern des Unternehmens – erfolgreich vermittelt werden. Nur so steigt ihre Bereitschaft, eine vollständige Umstrukturierung bisheriger Prozesse vorzunehmen. Versäumnisse in diesem Bereich sorgen für allgemeine Unzufriedenheit und sogar dafür, dass ein (vor)schneller Wechsel in die Cloud bereut wird.
Unzureichende Cloud Kenntnis
Ganz zentral wird nach der Migration die Schwierigkeit eines unzureichenden Fachwissens über die Cloud. Gerade Mitarbeitern, die fest in bisherigen Strukturen verankert sind, fällt eine Anwendung des neuen Dienstes oft schwer. Um die neue Infrastruktur optimal nutzen zu können, müssen alle Beteiligten über ausreichende Kenntnisse bezüglich Cloud Computing verfügen und sich auch über verschiedene Abhängigkeiten im Klaren sein. Denn nur wenn alle Bestandteile des Online-Dienstes ungehindert zusammenarbeiten, kann das Unternehmen von einer optimalen Funktionalität profitieren.
Verhindern Wissenslücken dies, kommt es nicht nur zu einer Verlangsamung verschiedener Prozesse, die in der Cloud nun miteinander vernetzt sind, es gestaltet sich auch schwierig, konkrete Probleme zu identifizieren. Die Komplexität der Infrastruktur macht es für Mitarbeiter mit einer geringen Fachkompetenz beinahe unmöglich, die Fehlerquelle auszumachen und die Behebung von Schwierigkeiten gestaltet sich als ressourcen- und zeitintensiv.
Konsequenzen
Bei einer erfolgreichen Migration in die Cloud muss also eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigt und eine grundlegende Umwandlung bestehender Strukturen vorgenommen werden. Gerade wegen der Vielfalt der einzusetzenden Maßnahmen zeigt sich, an wie vielen Stellen fehlende Kompetenzen zum wirklichen Problem werden können. Sie machen den Umzug der Systeme für viele Firmen zur echten Herausforderung und führen zu:
- Erheblichen Verzögerungen
- Erschwerter Problembehebung
- Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern
- Unmöglichkeit, die Cloud Vorteile auszunutzen
- Überlastung der Projektverantwortlichen und der IT Kapazitäten
- Stark ansteigenden Kosten
Eine ungenügend überdachte Entscheidung für eine Cloud-Lösung kann so unangenehme Überraschungen mit sich bringen, wenn weder ein reibungsloser Wechsel vonstattengehen, noch der neue Dienst in seiner Funktionsweise voll ausgeschöpft werden kann.
Fazit – Ein vorschneller Wechsel in die Cloud bringt mehr Nach- als Vorteile
Trotz der verlockenden Vorteile, die die Cloud auf den ersten Blick bietet, sollte die Entscheidung zu einer Migration nicht kurzfristig getroffen. Wer sich für einen Wechsel entscheidet, sollte sich über die Risiken, mögliche Herausforderungen und über die Komplexität der Planung und Durchführung des Prozesses bewusst sein.
Prüfen Sie deshalb sorgfältig die eigenen Ressourcen – sowohl die finanziellen Mittel als auch die Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter. Bedenken Sie dabei auch Aspekte wie Datensicherheit und Individualisierung der Dienste. Das ideale Mittel zur Datensicherung ist für jedes Unternehmen unterschiedlich. Auch wenn es gerade so scheint, als übernehme die Online-Lösung eine uneingeschränkte Vorreiterrolle – für die meisten Firmen sind Hybrid Clouds sowie Kombinationen aus On-Premise und Online-Angeboten der Kompromiss, bei dem anfallende Probleme erfolgreich bewältigt und gleichzeitig die Vorteile der Cloud genossen werden können.
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